Der Beamte betrat den Raum, was schlagartig ein kaltes Gefühl in die Augen der Anwesenden trieb. Man fühlte sich übergangen und war erbost über sein an den Tag gelegtes Organisationstalent. Er setzte seinen Weg zum Pult in der Mitte des Raumes fort und stellte seine Materialien auf diesem ab.
Mit einem hinterlistigen Lächeln begrüßte er die Klasse und versuchte sich etwas in Sachen Smalltalk. Als er jedoch merkte, dass auf diese Art der Konversation keiner einging griff er in seinen Koffer und hob dabei einen Stapel Blätter heraus. Sein nächstes Ziel war die Tafel, an welche er mit roter Kreide einen Notenspiegel zauberte, dass den Beteiligten der Mund aufklappte. Schließlich noch den Durchschnitt 4,7 drunter setzen und dann wieder zum Pult.
Dann sprach er einen der Anwesenden laut an und zog dabei dessen Klausur aus dem Stapel. Er wollte zitieren, was dem Beteiligten gar nicht recht war und darum bat dieses zu unterlassen. Der Beamte grinste nur schelmisch. Auch die Hinweise des Datenschutzes, auf die andere im Raum aufmerksam machten, störten ihn nicht weiter. Er las laut aus der Lösung des jungen Herren vor. Nichts wirklich Spektakuläres, man bemerkte jedoch die Befriedigung in den Augen des staatlich Angestellten, während er die Zeilen vor sich her sprach.
Mit mehr oder weniger nötigen Kommentaren, verteilte er die restlichen Klausuren an den Rest der Menschen aus. Die Schuld selber suchte er ausschließlich bei dem “niederen Volk” und nicht etwa bei sich - wie sollte das auch sein? Ein Beamter, welcher nicht in der Lage war vernünftig sein Wissen an die Menschheit weiterzugeben, war gar nicht existent.
Für mich war die Einstellung des staatlich Angestellten mehr als niveaulos, sodass ich mich entschloss dieses Themengebiet voraussichtlich nicht mehr weiter zu führen.
Es lebe der alkoholisierte Röntgenapperaturpapa mit seiner Lese-Schreib-Lernmethode.